IV. SZENE Freie Gegend auf Bergeshöhen – „Besitz- versus Anstandswahrung“
Zurück im Atrium, wird der gedemütigte Alberich ob seiner Vermessenheit bestraft. Ihm wird jede Verfügungsgewalt entzogen und schließlich das Kind entrissen. Der beraubte Räuber verflucht den Besitz des Knaben. Für das faszinierende Kind soll Mime geeigneten Ersatz als Bezahlung für die Baumeister beschaffen. Abend. Mit der Rückkehr der Architekten endet Freias Gefangenschaft. Verstört tritt sie ihren Geschwistern entgegen. Wortlos verfolgen alle die Auslösung Freias durch das von Mime bereitgestellte Ersatzkind. Doch Fafner bemerkt das wahre Kind, welches Wotan ob seiner Fähigkeiten bewusst vor den Baumeistern versteckt hielt. Unwillig, es ihnen zu überlassen, wird der Göttervater in höchster Not von seiner langjährigen Vertrauten Erda vor weiteren Verfehlungen bewahrt; erst unter dem Eindruck ihrer scharfen Warnung gibt Wotan das Kind schließlich preis. Brudermord im Streit um die Beute kündet vom bereits wirkenden Fluch um das verängstigte Kind: Fafner erschlägt Fasolt und nimmt das Kind mit. Donner und Froh mühen sich, die tiefe Verstörung aller ob der Ereignisse zu vertreiben. Während Loge Abschied von der dem Untergang geweihten Familie nimmt, verlocken die Weiten Walhalls im letzten Sonnenlicht die Übrigen zu so versöhnlichen wie vergeblichen Wunschträumen.
Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner Bayreuther Festspiele
Musikalische Leitung
Cornelius Meister (2022), Pietari Inkinen (2023), Philippe Jordan (2024)