I. AUFZUG Die Halle der Gibichungen am Rhein, dann: die Felsenhöhe wie im Vorspiel – „Niedertracht“
Der vom einstigen Freund enttäuschte Hagen dürstet nach furchtbarer Rache. Die neuen Besitzer Walhalls, Gunther und Gutrune, sind den Ratschlägen ihres Halbbruders Hagen verfallen. Leichtgläubig hoffen die beiden Singles auf Trophäen. Man empfängt Siegfried, der Hagen nicht erkennt. Leichthin entsagt Siegfried seinen ungeliebten Ehe-Eiden und verliert sich in Begehr nach Gutrune. Überschwänglich – doch zu Granes Schaden – nimmt ihn Gunther in den vergifteten Bruderbund auf, ehe die beiden zu Brünnhilde aufbrechen, um sie nun für Gunther als Braut zu erringen. Hagen bleibt zurück zur gewaltvollen Wacht. Zurück bei Brünnhilde. Die Einsamkeit der Alleinerziehenden wird durch den unerwarteten Besuch ihrer Schwester Waltraute unterbrochen. Vergeblich gemahnt sie Brünnhilde an einstige Verpflichtungen gegenüber ihrer Herkunft. Waltrautes Wahn wird schnell deutlich: Sie will Brünnhilde das Liebste entreißen, aber Brünnhilde kann sich ihrer erwehren im unerschütterlichen Vertrauen auf Siegfrieds Liebe. Hoffnungsvoll schickt sie ihr Kind den Geräuschen ihres heimkehrenden Gatten entgegen; doch sie wird bitter getäuscht: Gunther gewinnt Gewalt über das Kind und zwingt Brünnhilde, ihren zähen Widerstand aufzugeben. Unter Siegfrieds feigen Augen ist sie den beiden ausgeliefert. Das Dunkel übermannt sie.
Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner Bayreuther Festspiele
Musikalische Leitung
Cornelius Meister (2022), Pietari Inkinen (2023), Philippe Jordan (2024)