III. AUFZUG Wildes Wald- und Felsental am Rheine – „Schlussstriche und Ausklänge“
Der Morgen nach der Hochzeit. Im verödeten Bassin wirft Siegfried mit seinem Kind in trüben Pfützen seine Angel aus. Verirrt und verwirrt umschwirren ihn drei Frauen von einst, vom Alter gezeichnet. Sie umwerben ihn und fordern sein Kind, doch er lacht über ihre Avancen und Verwünschungen. Der Spuk endet. Hagen erreicht mit Gunther und den Mannen den fahrigen Angler. Absichtsvoll drängt er Siegfried, aus seinem Leben zu erzählen, und sich so seiner Schuld bewusst zu werden. Siegfried gerät immer mehr in den Strudel seiner Erinnerungen und begreift schließlich auch den Grund für Hagens Verletzung. Dieser streckt ihn in dem Moment nieder, als Siegfried in seinem eingeschlafenen Kind die Liebe zu Brünnhilde wiedererschaut. Hagen nimmt das Kind dem Toten ab. Verstört entfernen sich die Gibichungen. Brünnhilde erscheint aus dem Hintergrund. Angesichts des Ablebens ihres Geliebten spricht sie ein letztes Mal das Urteil über das Geschehene, ehe sie mit allem abschließt. Verklärt schmiegt sie sich an ihren toten Helden und überlässt sich einem Ende ohne Hinterlassenschaft und Nachkommen. Die Konsequenzen der Vergangenheit sollen nicht mehr in die Zukunft reichen. Der Grundstein für Neues ist gelegt.
Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner Bayreuther Festspiele
Musikalische Leitung
Cornelius Meister (2022), Pietari Inkinen (2023), Philippe Jordan (2024)